Während viele bereits struggeln sich möglichst pflanzlich zu ernähren, geht Veronika Wölfel noch einen Schritt weiter: Sie ernährt sich (weitestgehend) roh-vegan und verzichtet größtenteils auf Zucker und Gluten. Nicht aus einem Optimierungswahn heraus, sondern – so wie sie sagt – weil es ihr einfach gut tut. Mit genau diesem Gefühl im Kopf hat sie 2017 auch Junilove gegründet, ein Unternehmen, das RAW CAKES produziert. Das sind vegane, rohe, gluten- sowie zuckerfreie Kuchen, die fast wie kleine Kunstwerke aussehen. Bisher konnte man Veronikas Kuchenkreationen nur in ausgewählten Gastronomie-Betrieben in Nürnberg und München kaufen, nun arbeitet sie gerade am bundesweiten (plastikfreien und kompostierbaren) Versand der RAW CAKES, damit dies bald jedem zugänglich sind. Bevor die Kuchen bald für jederman erhältlich sind, haben wir Veronika noch einige Fragen zu ihrer Ernährungsweise und der Idee hinter Junilove gestellt.
Wie bist Du auf die Idee zur Gründung von Junilove gekommen? Gab es den berühmten Schlüsselmoment oder war es schleichender Prozess?
Ich habe mich immer schon für die Verknüpfung von Ernährung und Psyche interessiert. Ich habe mich gefragt: Welche Ernährungsweise ist die beste? Welche Ernährung ermöglicht mir einen gesunden und schlanken Körper ohne Diätwahn? Während meines Auslandssemesters in New York habe dann das erste mal von Raw Food gehört – technologische, innovative Verarbeitungsprozesse bei maximaler Nährstoffdichte eines Lebensmittel. Ich habe diese Art von Ernährung getestet und habe mich drei Monate lang zu 95% pflanzlich und raw ernährt. Nach kurzer Zeit hatte ich bereits einen helleren und klareren Gemütszustand, meine Haut und mein Bindegeweben haben sich verbessert und alle Krankheiten und Beschwerden, die ich vorher hatte (Blutwerte, Stoffwechselerkrankung, Asthma, chronische Bronchitis) waren plötzlich besser.
Bei einem ausgiebigen Lauf auf Pier kam mir schließlich die Idee, Raw Food auch in Deutschland anzubieten.
Wie ernährst Du Dich heute?
Ich ernähre mich überwiegend raw. Ca. 70% meiner Lebensmittel die ich konsumiere sind roh verarbeitet. Aufgrund von Unverträglichkeiten ist meine Ernährung zudem pflanzlich basiert.
Fiel es Dir schwer in Deinem gewohnten Umfeld auf deinen Körper zu hören als du aus New York zurück kamst?
Jeder Körper ist anders. Jeder sollte sich so ernähren, wie er sich am besten fühlt. Die Gesundheit sollte dabei aber im Vordergrund stehen. Wenn man merkt, dass einem die eigene Ernährung nicht gut tut, sollte man an der Ernährungsweise schrittweise etwas ändern. Langsam und schrittweise. Zu Beginn meiner Umstellung habe ich einfach das gegessen, was möglich war (vegetarisch), wenn pflanzliche Lebensmittel nicht verfügbar waren (was selten vorkam).
Raw, Vegan, Sugarfree, Glutenfree: Habt Ihr Euch vorher Sorten überlegt und dann versucht sie umzusetzen? Oder habt ihr raw cakes kreiert und auf Basis dessen geschaut, wie man sie noch kombinieren kann?
Zu Beginn war unser einziges Rezept ein Blueberry Cheesecake. Es hat fast ein Jahr gedauert, bis die Rezeptentwicklung so perfektioniert war, um sie in Cafés und Restaurants anzubieten. Sie mussten eine bestimmte Konsistenz haben und es sollte vor allem nicht gesund, sondern richtig gut schmecken. Schließlich sind andere Sorten entstanden während ich eigentlich ein anderes Rezept kreieren wollte. Ein Rezept zum Beispiel sollte ein Lemon Cheesecake werden – daraus wurde dann Salted Caramel. Beim Testessen sagten meine Freunde “wenn darauf noch eine Schokoschicht wäre, wäre es perfekt”.
Wer zählt zu Euer Hauptkundschaft? Wie werden die Leute auf Euch aufmerksam?
Das ist ganz unterschiedlich. Zum einen haben wir die Kunden, die speziell nach etwas Gesundem suchen und sich gut auskennen. Zum anderen haben wir aber auch Kunden, die zuckerfrei leben wollen. Aber auch diejenigen, die sagen, die Kuchen sähen so gut aus kaufen bei uns (diese sind dann meist ganz überrascht, wenn sie erfahren, dass die Kuchen zucker- und glutenfrei sind).
Gerade in der Lebensmittelindustrie fallen oft Unmengen an Verpackungsmüll an. Welche möglichkeiten seht ihr und nutzt ihr um solchen zu vermeiden?
Von Tag 1 an benutzen wir keinerlei Plastik für unsere Produkte. Die Produkte von Junilove sind so pur, dass sie keinen Schaden am Menschen und der Umwelt zufügen. Aktuell arbeiten wir nun auch an neuen Produkten für Privatpersonen – mit kompostierbaren Verpackungen. Deutschland hat noch einen langen Weg vor sich, aber das Bewusstsein ist da.
Wenn man sich durch Eure Presseartikel und Erwähnungen klickt, sieht man oft, dass Ihr im Rahmen von Diäten, Abnehmprogrammen oder Fitnessprogrammen erwähnt werdet („so macht Verzicht Spaß“ oder „ohne Reue“). Wärt Ihr lieber im Bereich Genuss angesiedelt oder ist das durchaus eine gewollte Positionierung?
Ich persönlich habe vor einigen Jahren aufgehört Zeitschriften zu lesen – aus psychologischer Sicht. Ich schlage sie nur noch dann auf, wenn wirklich etwas nachhaltiges darin enthalten ist. Ich bin sehr dankbar, dass Junilove so häufig erwähnt wird. Wir möchten jedoch eine Bewusstseinsänderung für diejenige bewirken, die sich angesprochen fühlen – ohne speziell im Kontext von Diäten zu stehen.
Lets talk personal: Du isst sehr bewusst, handelst Du auch in anderen Bereichen Deines Leben so achtsam und bewusst?
In allem was ich mache, steckt Sinnhaftigkeit. Junilove und alles was ich da mache, ist Teil von mir. Grundsätzlich denke ich, gesunde Ernährung ist – wie alles andere – sehr individuell: Man sollte möglichst wenig ins Außen blicken und sich fragen, ob einem das, was man isst oder tut, ein gutes Gefühl gibt. Danach sollte man handeln. Das versuche ich stets so umzusetzen.
Du möchtest mehr über Veronika und die Raw Cakes von Junilove wissen? Hier gehts zur Website.
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