
Uns war es stets ein Anliegen, das Thema Nachhaltigkeit auf FREE MINDED FOLKS positiv zu besetzen. Kein erhobener Zeigefinger, keine Du-darfst-nicht-Sätze, keine Aufzählungen von dramatischen Zahlen und Fakten als Einleitung. Nicht weil wir nicht finden, dass ein erhobener Zeigefinger durchaus angebracht wäre – oder wir die traurigen Zahlen und Fakten nicht nennen möchten – sondern weil wir fest daran glauben, mehr Menschen erreichen zu können, indem wir ihnen Möglichkeiten aufzeigen anstatt ihnen das menschliche Versagen im Umgang mit dieser Welt wieder und wieder vor Augen zu halten.
So tuen wir in unseren wöchentlichen Beiträgen stets unser Bestes um das Thema Nachhaltigkeit aus der manchmal etwas staubigen und oftmals besserwisserischen Öko-Nische zu holen und die breite und bunte Palette eines nachhaltigen und verantwortlichen Lebens aufzumalen.
Dies zu tun wurde in den letzten Wochen und Monaten jedoch zunehmend schwerer. Denn während wir in der Redaktion über hippe Sharingmodelle, Zerowaste-Bücher, faire Modelabels und die neusten nachhaltigen Interiortrends schreiben, schraubt die Fremdenfeindlichkeit unermüdlich an den Pfeilern unserer Demokratie. Und auch wenn es uns eher fern liegt, menschliches Fehlverhalten in den Vordergrund zu stellen und verallgemeinernde politische Handlungsanweisungen auszusprechen, führt die politische Lage in diesem Land dazu, dass es nicht mehr genug ist stillschweigender Teil der demokratisch-denkenden Gesellschaft zu sein. Vielmehr müssen wir alle ein lauter Teil einer Kampagne gegen Fremdenfeindlichkeit, Hass und ideologische Holzideen werden. Und als solcher auch offen ein paar Du-Darfst-Nicht-Sätze thematisieren, die eigentlich selbstverständlich sein sollten:
Es darf nicht sein, dass Rassismus und Fremdenhass als politischen Meinung geschützt werden.
Es darf nicht sein, dass eine Partei drittstärkste Kraft ist, deren Parteiprogramm sich wie eine Dystopie liest.
Es darf nicht sein, dass Protestwahl und Denkzettelpolitik das Mittel der Wahl sind, um auf die Unfähigkeit einer Regierung hinzuweisen.
Und es darf nicht sein, dass Menschen, die sich von der Politik vergessen fühlen, Schulter an Schulter mit den Wutbürgern dieser Nation durch Deutschlands Straßen laufen.
Die Kampagne #Bloggergegenrechts, initiiert von den Fashion Changers, will auf die politische Situation aufmerksam machen und aufzeigen, warum wir es uns nicht mehr leisten können still und unpolitisch zu sein. Als Teil dieser Kampagne wollen auch wir laut werden und uns offen gegen jeglichen fremdenfeindliche Wahnwitz stellen:
Es ist wichtig, dass wir uns nicht in unserem moralischen Ohrensessel zurückzulehnen und uns darauf verlassen, dass genügend andere Menschen auf Demonstrationen gehen.
Es ist wichtig, dass wir uns regelmäßig mit Deutschlands politischem Abgrund auseinandersetzen – auch wenn wir das Gefühl haben in einem schlechtem Film zu sein (den wir eigentlich schonmal gesehen haben).
Es ist wichtig, dass wir uns nicht von rechten (Facebook-)Freunden/Bekannten/Familienmitgliedern wortlos abgrenzen bzw. uns entfrienden, sondern offen mit deren noch so absurden Gedankenwelt in Diskurs zu treten.
Und es ist wichtig, dass wir all denjenigen Menschen, die tatsächlich von der Politik vergessen wurden, aufzeigen, dass ein Parteiprogramm Inhalte und Lösungen bieten und niemals nur die eigene Frustration bedienen muss.
Und auch wenn wir uns bei FREE MINDED FOLKS im aktuellen Redaktionsalltag mit nachhaltigen Lifestylethemen, fairen Modelabels und nachhaltige Interiortrends beschäftigen, so ist es wichtig zu zeigen, dass auch gesellschaftspolitische Themen nicht an uns vorbeigehen. Mit der Kampagne #Bloggergegenrechts sollen Blogger ihre Reichweite nutzen und laut werden gegen Fremdenfeindlichkeit und rechte Ströme.
Wer weitere Artikel aus der Kampagne #Bloggergegenrechts, findet Ihr bei diesen Bloggern:
Alf-Tobias Zahn von Grossvrtig
Laura Mitulla von The Ognc
Jenni Hauwehde von Mehr Als Grünzeug
Bina Nöhr von Stryletz
Vreni Jäckle von Jäckle & Hösle
Maren Teichert von Minza Will Sommer
Ester Rühe und Anna Kessel von Die Konsumentin
Ann Cathrin Schönrock von Fashion Fika
Phoebe Nicette von Phoenomenal
Franziska Schmid von Veggie Love
Johanna Misfeldt von Mintundmeer
Justine Siegler von Justine Kept Calm And Went Vegan
Mia Marjanovic von heylilahey
Peppermynta Mag
Sophia Hoffmann, vegane Köchin und Bloggerin
Jana Braumüller von Not Another Woman Mag
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