#Honest #Fair #Denim – Das sind die drei Leitwörter des deutschen Jeans-Labels DAWN. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 steht Dawn für faire und ehrliche Produktion von Jeans-Wear. Produziert wird im sogenannten “Evolution Lab” in Saigon mit 175 Mitarbeitern. Die Mitarbeiter werden nach dem existenzsichernden Lohnindex bezahlt, welcher über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Zudem haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit Englischkurse zu belegen.
Wie sehr DAWN seine soziale Verantwortung als Jeans-Produzent ernst nimmt, zeigt jetzt sein Social Art Project „from fair wear to love affair“. Bei diesem sozialen Experiment, präsentiert in Form eines spannenden Kurzfilms, geht es um die Mitarbeiter und deren Wünsche, Ansichten und Werte. Eine tolle Sache, wie wir finden, und defintiv sehenswert.
Wie es zu dem Social Art Project gekommen ist und was man daraus lernen kann, haben wir Marian von Rappard (39), einer der drei Gründer von DAWN, gefragt.
In einer Branche, in der sich fast jeder fair und nachhaltig nennt, ist es schwer als Start-Up Aufmerksamkeit zu erzielen.
Ihr habt 2014 das Fair Fashion Label DAWN gegründet. Wie kamt Ihr nun auf die Idee einen Film zu machen?
In einer Branche, in der sich fast jeder fair und nachhaltig nennt, ist es schwer als Start-Up Aufmerksamkeit zu erzielen. Es gibt große Unterschiede, selbst innerhalb der Fairwear-Mitglieder, aber wie kann man sich differenzieren?
Für uns ist die faire und ethische Behandlung unserer Mitarbeiter selbstverständlich. Andere machen deutlich weniger, können aber durch ein großes Marketing-Budget bessere Aufmerksamkeit erzielen.
Mit dem Film wollen wir zeigen, dass wir vielen Brands voraus sind. Wir definieren die Zufriedenheit eines Mitarbeiters nicht über das Zahlen eines Minimumgehalts. Wir machen so viel mehr als das.
Wer soll sich diesen Film ansehen und was ist die Message, die Ihr gerne mitgeben wollt?
Jeder, der sich inspiriert fühlt. Anwendbar sind diese Experimente in jeder Branche und jedem Unternehmen auf der ganzen Welt. Natürlich wünschen wir uns neue, potentielle Einzelhändler, merken aber auch, dass Ethical Fashion ein globales Thema ist und erhoffen uns daher auch mehr Besucher auf unserer Website.
Die Message ist, dass es sich lohnt hinter die Kulissen zu schauen. Eine Näherin, eine Putzfrau, ein Pattern-Maker ist mehr als nur ein Gehalt. Es sind Menschen wie Du und Ich mit Träumen, Wünschen und Zielen.
Durch das Projekt (den Film) hattet Ihr bestimmt noch ganz andere Einblicke, als zuvor. Was waren die bewegendsten Momente?
Die persönlichen Wünsche und Träume sind wohl mit die bewegendsten Einblicke. Vom Kinderwunsch, der Traum einer Weltreise, der gefühlte Stress bis hin zur Kritik am Management und der fehlenden Kommunikation. Jeder Mensch, jede Kultur, jede Woche und jeder Tag ist anders. Es gibt nicht die eine, richtige Antwort, aber es ist wichtig sich immer wieder in Frage zu stellen.
Wir haben gelernt, dass wir schon einiges richtig machen aber noch so viel verbessern müssen.
Die Experimente sollen Teil unserer Kultur werden. Wir wollen sie nutzen, um in einer ungezwungenen Art und Weise einen Dialog zwischen Arbeiter und Management anzuregen. Wir haben gelernt, dass wir schon einiges richtig machen aber noch so viel verbessern müssen.
Was erhofft ihr Euch von dem Film? Welche Wirkung würdet Ihr Euch wünschen?
Ganz ehrlich erhoffen wir uns natürlich Aufmerksamkeit. Wir möchten Leute „abholen“ unsere Brand und unseren Weg zu begleiten. Wir wollen den Dialog suchen und sind jedem/r Kommentar, Gespräch, Anregung, Kritik und Idee aufgeschlossen. Wir haben viel vor, können das aber nicht alleine schaffen.
(Der Kurzfilm über dieses Social Arts Projekt könnt Ihr Euch hier ansehen. Auf der Ethical Fashion Show in Berlin werden zusätzlich in einem Panel die Gründer von DAWN über die Ergebnisse sprechen und diskutieren.)
Lust auf weitere Interviews? Spannend fanden wir auch das Interview mit Fabian von Degree Clothing.
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