Es ist wünschens- und begrüßenswert, wie viele Menschen ihren Alltag plastikfreier gestalten. Neben dem gesellschaftlichen Wandel, der sich zunehmend beobachten lässt, bleibt die Frage, wie nachhaltig dieser Wandel ist. Gemeint ist: Wie realitätsnah ist er und wie lang bleibt er? Soziale Medien zeigen regelmäßig, wie trügerisch die vermeintliche Wirklichkeit sein kann. Von Einkaufsnetzen, plastikfreien Badezimmern bis zu aufgestapelten Einmachgläsern auf dem Küchenregal findet man dort alles, was #zerowaste hergibt. Die unschöne Wahrheit bleibt der Handykamera verborgen: Der Coffee-To-Go Becher auf dem Weg zur Arbeit, Lunch doppelt und dreifach in Plastik gewickelt und Einmal-Wegwerfprodukte, die sich einfach nicht vermeiden lassen. Es lohnt sich darüber nachzudenken, wie solche Situationen entstehen und wie im Alltag Weichen gestellt werden können, um diese zu vermeiden. Denn wenn es darum geht, ein gesamtheitliches Umdenken in der Gesellschaft zu bewirken, ist jede*r Einzelne gefragt. Gemeinsam mit dem Startup reCIRCLE haben wir deshalb Möglichkeiten in Sachen nachhaltiger Alltag zusammengetragen, um selbst aktiv zu werden und einen plastikfreien Alltag zu erleichtern [Anzeige].
1. Direkt an die Hersteller*innen wenden
Vielleicht erkennen sich einige in dieser Situation wieder: Im Supermarkt greift man zu einem Produkt und fragt sich unweigerlich, warum dieses doppelt und dreifach in Plastik eingepackt ist. Hätte es eine Papierverpackung nicht auch getan? Oder zumindest weniger Plastik? Für das Mehr an Plastik argumentieren Hersteller*innen häufig, dass dies im Sinne der Verbraucher*innen sei. Um das gewohnte Bild der Supermarktregale zu verändern, müssen deshalb Hersteller*innen davon überzeugt werden, dass sich Verbraucher*innen abbaubare Materialien und nachhaltige Verpackungsalternativen wünschen. Dafür kann entweder auf verschiedene Apps – wie beispielsweise Replace Plastic – zurückgegriffen werden, oder aber man schreibt eine Mail direkt an die Hersteller*innen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, – die erste Mail kostet etwas Überwindung – danach wird es jedoch leichter!
2. An Clean Ups und Plogging-Events teilnehmen
Häufig bekommt man den Eindruck, dass gerade in Sachen Umweltschutz das individuelles Handeln kaum etwas ändert. Doch wenn jede*r damit beginnt, einen Beitrag zu leisten, kann gemeinsam viel bewirkt werden. Gemeinschaftliche Clean Ups und Plogging-Events machen auf das zunehmende Müllproblem aufmerksam, regen dazu an, die individuelle Komfortzone zu verlassen und helfen Gewohnheiten zu überdenken und diese gemeinsam zu ändern. Sieh Dich hier daher gerne mal an Deinem Wohnort um und finde heraus wann die nächsten Clean Ups oder Plogging-Events stattfinden.
3. Petitionen unterstützen
Neben Hersteller*innen hat auch die Politik eine große Hebelwirkungen wenn es darum geht, nachhaltige Veränderung in der Gesellschaft zu bewirken. Aber nicht alle relevanten Themen werden stets auch zur Diskussion gebracht. Daher lohnt es sich, von Zeit zu Zeit Petitionen anzusehen und relevante mit einer Unterschrift zu unterstützen. Denn diese erzeugen stetig steigende Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Missstände und ökologische Herausforderungen. Erfolgreich umgesetzt, sorgen Petitionen zudem dafür, dass sich in der Politik intensiv mit den Themen auseinandergesetzt wird. Und das ist immerhin der erste Schritt für Veränderung.
4. To-Go-Varianten und Plastikalternativen verschenken
Gerade für Personen, die sich noch nicht allzu intensiv mit dem Thema nachhaltiger Alltag auseinandergesetzt haben, stellen To-Go-Varianten und Plastikalternativen eine hervorragende Geschenkidee dar. Es müssen auch nicht der obligatorische Coffee-To-Go-Becher oder eine feste Seife sein. Auch kann zum Beispiel ein wiederverwendbarer Beutel für Backwaren oder wiederverwendbares Besteck für unterwegs verschenkt werden. Wichtig ist, zu verstehen, was die beschenkte Person bereits zu Hause hat und wo es noch Stellschrauben für einen nachhaltigeren Alltag gibt. Denn ein Übermaß nicht gebrauchten Produkten ist auch keine nachhaltigere Alternative. Ist die Person bereits mit sämtlichen plastikfreien Alternativen ausgestattet, kann auch ein Gutschein für das Lieblingsrestaurant, das neu mit einem Mehrwegsystem für Essen zum Mitnehmen statt Einwegverpackungen arbeitet, ein hervorragendes Geschenk und eine Inspiration für ein Leben mit weniger Müll darstellen.
5. Mehrweg-Held:in werden
Fragt man in seinem Umfeld nach Situationen, in denen am häufigsten notgedrungen auf umweltunfreundliche Verpackungen zurückgegriffen werden muss, lautet die Antwort stets gleich: Essen zum Mitnehmen. Denn selbst mit der besten Vorbereitung, um Plastikverpackungen zu vermeiden, kommt es stets zu Situationen, in denen ein Einmal-Plastikbehälter unumgänglich wird. Nach einem Arbeitstag, der sich länger gestaltet als gedacht, für die übrig gebliebene Portion im Restaurant oder einfach spontan für das Lieblingsessen. Auch wir kennen diese Situation und sehen hier großes Potenzial für eine nachhaltige Lösung.
Des Startup reCIRCLE wurde ebenfalls auf genau diesen Punkt aufmerksam und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Essen-To-Go gänzlich neu zu denken: Das Startup bietet ein Mehrwegsystem für die Gastronomie an: Gegen eine Pfandleihgebühr kann Essen-To-Go aus dem Lieblingsrestaurant oder -café umweltfreundlich mitgenommen und bei jedem beliebigen Partnerlokal wieder gegen Rückgabe des Pfandbetrages zurückgegeben werden.
Wer wie wir überzeugt davon ist, dass Mehrweg-Systeme wie dieses der einfachste Weg sind Einwegverpackungen zu reduzieren, kann nun auch aktiv dabei helfen, dass immer mehr Restaurants und Cafés sich für Mehrweg statt Einweg entscheiden und ihren Kund*innen umweltfreundliches Essen-to-go anbieten: Das Mehrwegheld:innen-Programm von reCIRCLE gibt uns allen die notwendigen Hilfsmittel an die Hand, um in Restaurants und Cafés, die wir gerne besuchen direkt mit den Gastronom*innen ins Gespräch zu kommen, den Wunsch nach einer nachhaltigeren Alternative zu anzubringen und auf Mehrweglösungen aufmerksam zu machen. Wir haben in den letzten Wochen bereits einige Gespräche mit den Gastronom*innen unserer Lieblingslokale geführt und haben hier unsere vier Tipps zusammengetragen, die es unserer Erfahrung nach erleichterten, das Lieblingsrestaurant oder -café von einem Mehrwegsystem zu überzeugen.
Vier Tipps, um aktiv zu werden und Gastronom*innen von Mehrwegsystemen zu überzeugen:
- Erkläre möglichst einfach die Notwendigkeit sowie die Vorteile eines Mehrwegsystems: In Deutschland fallen jährlich rund 350.000 Tonnen Müll allein für Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an, die sich mittels eines Mehrwegsystems simpel einsparen ließen.
- Räume Bedenken bezüglich der Logistik aus: Dank der Produktvielfalt, die Mehrwegsysteme mittlerweile entwickelt haben, passt nahezu jedes Gericht in einen der Behälter. Diese sind zudem äußerst robust, lassen sich platzsparend stapeln und sind spülmaschinengeeignet, so dass der logistische Aufwand diese zu nutzen minimal ist.
- Zeige, dass kein finanzielles Risiko besteht: Gerade kleinere Restaurants und Cafés haben häufig Angst bei einer Umstellung zu Mehrwegsystemen mit hohen Kosten konfrontiert zu werden. Pfandbasierte Mehrwegsysteme wie das von reCIRCLE gehen weder mit Abo- noch Mindestgebühren einher. Stattdessen fällt eine Nutzungsgebühr pro ausgegebenen Essen an, die zudem deutlich unter den Kosten für entsprechende Einwegverpackungen liegt.
- Erläutere die Unabhängigkeit von Apps: Oft kommt als Rückmeldung, dass Gastronom*innen nicht ein weiteres System integrieren möchten, für das man eine App benötigt. Das Ausleihen von Behältern bei pfandbasierten Mehrwegsystemen funktioniert nämlich je nach Anbieter auch ganz normal vor Ort – ohne App.
- Zeige auf, wie viele schon begeistert von der Mehrweg-Lösung sind: Mit rund 450 Standorten in Deutschland und weiteren rund 1750 Partnerlokalen in der Schweiz ist reCIRCLE das größte Mehrwegnetzwerk im deutschsprachigen Raum. Die Gastronom*innen, mit denen wir gesprochen haben, waren häufig überrascht von der Größe des Netzwerks und folglich interessiert Teil der Mehrwegbewegung zu sein.
Wer wie wir aktiv eingreifen will, kann auf der Website von reCIRCLE Informationsmaterial anfordern oder selbst ausdrucken und hat so die Möglichkeit, ein Musterset der Behälter zu erhalten. So kann man Gastronom*innen auch aktiv Material an die Hand geben.
Alternativ: Werde aktiv, indem Du reCIRCLE auf Dein Lieblingsrestaurant oder -cafe hinweist:
Falls Du Dich nicht traust oder es nicht möglich ist, direkt mit den Gastronom*innen zu sprechen, nutze das Online-Formular auf der reCIRCLE Webseite und nenne dort Restaurants oder Cafés, von denen Du dir Mehrweglösungen wünscht. Wir haben dies gemacht mit den Lokalen, die nicht in unserer Stadt sind oder wo es nicht möglich war mit einer zuständigen Person direkt zu sprechen. Indem Du das Online-Formular nutzt, gibst Du reCIRCLE die Möglichkeit, die Gastronom*innen direkt zu kontaktieren. Ausreden gibt es also keine.
Ein nachhaltiger Alltag kann auf vielen Wegen erreicht werden
Es gibt eine Vielzahl an Wegen, damit ein nachhaltiger Alltag Realität wird. Eines ist allerdings Voraussetzung: Wer in einem (überwiegend) plastikfreien Alltag leben möchte, muss selbst aktiv werden. Denn darauf zu warten, dass andere die eigenen Vorstellungen in die breite Gesellschaft spiegeln, wäre vermutlich wenig nachhaltig. Ziel ist es, andere anzustecken und mehr Menschen dazu zu bewegen, nach mehr nachhaltigen Alternativen zu streben.
Was seht Ihr für Möglichkeiten hier aktiv tätig werden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit reCIRCLE entstanden. Vielen Dank!